Der nächste Winter kommt bestimmt – beim Joggen auf den Körper achten

Der nächste Winter kommt bestimmt – beim Joggen auf den Körper achten

Im Winter verliert das Durstgefühl oft an Bedeutung, da der Körper weniger gekühlt werden muss. Doch auch bei frostigen Temperaturen benötigt der Organismus ausreichend Flüssigkeit. Beim Einatmen kalter Luft wird diese in den Atemwegen befeuchtet, um auf Körpertemperatur erwärmt zu werden. Ebendarum ist es beim Joggen im Winter besonders wichtig, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Der Puls dient als wichtiger Indikator, um zu entscheiden, ob ein Lauf im Winter empfehlenswert ist. Liegt der Herzschlag nach dem Aufwachen im normalen Bereich, steht einem Training im Kalten nichts im Wege.

Was soll man anziehen?

In der kalten Jahreszeit, wenn Läufer aus dem Fenster schauen und die Wetterapp überprüfen, stellt sich oft die Frage: Was soll ich anziehen? Der schmale Grat zwischen zu warm und zu kalt ist eine Herausforderung. Regen, Schnee, Wind und feuchte oder trockene Kälte setzen unserer Laufbekleidung zu.

Bei der Auswahl der richtigen Kleidung ist nicht nur die Anzahl der Schichten wichtig, sondern vor allem die Materialbeschaffenheit. Baumwolle nimmt Feuchtigkeit auf, kann sie jedoch nicht vom Körper ableiten. Das ist beim Laufen besonders problematisch, um trocken und warm zu bleiben. Hochwertige Laufbekleidung für Herren und Damen – sprich hochwertige Funktionsbekleidung erfüllt diese wichtige Funktion, indem sie Schweiß und Feuchtigkeit vom Körper abtransportiert und an die Oberfläche der Kleidung leitet. Dort verdunstet sie und man bleibt gesund und warm.

Laufbekleidung für den Herbst/Winter – ohne Frostbeulen joggen

Im Sommer ist es ein Kinderspiel, passende Laufbekleidung zu finden. Mit der kürzesten Hose und dem luftigsten Top ist man für alle Wetterbedingungen gewappnet – sei es windstill, stürmisch oder bei warmem Sommerregen.

Doch nun hat der Herbst Einzug gehalten und mit ihm beginnt die Herausforderung der passenden Kleiderwahl für das Lauftraining. Die Kunst besteht darin, die perfekte Balance zwischen zu viel und zu wenig Kleidung zu finden. Besonders als Laufanfänger*Innen in der ersten Herbst- und Wintersaison ist das keine leichte Aufgabe.

Der wohl am häufigsten empfohlene Tipp in diesem Zusammenhang ist das sogenannte »Zwiebelprinzip«.

Immer richtig angezogen mit dem Zwiebelprinzip

Das Zwiebelprinzip beinhaltet das Tragen mehrerer Kleidungsschichten, je nach Temperatur und Wetter (ähnlich den Schichten einer Zwiebel).

Dieser Ratschlag ist grundsätzlich vernünftig, aber irgendwie auch überflüssig zu erwähnen. Wie sähe es aus, wenn man sich ohne das Zwiebelprinzip anzuziehen versuchen würde? Ein Fleecetop in der linken Hand und eine Regenjacke in der rechten?

Das Zwiebelprinzip wird automatisch befolgt. Wichtiger ist es, zu wissen:

Welche verschiedenen Kleidungsstücke für die kalte Jahreszeit geeignet sind und wie man vor dem Training entscheidet, welche Schichten angezogen werden sollten und welche nicht.

Die passende Kleidung – nicht zu warm und nicht zu kalt

Sie haben Ihre Basisausrüstung erworben? Ausgezeichnet! Doch jeder kann einkaufen gehen – der schwierigere Teil kommt erst jetzt: die richtige Kleiderwahl!

Und diese beginnt mit dem Temperaturtest:

Gehen Sie kurz vor die Tür oder auf den Balkon oder lehnen Sie sich aus dem Fenster. Überlegen Sie, was Sie anziehen müssten, um bei einem Spaziergang zum Bäcker an der nächsten Straßenecke nicht zu frieren. Und dann denken Sie das äußerste Kleidungsstück wieder weg. Ein paar Beispiele:

„Weniger ist mehr“ bedeutet: kurzärmeliges Funktionsshirt „Langarmshirt und Laufjacke drüber“ bedeutet: Langarmshirt „Kalt, kalt, kalt – Wintermantel! Mindestens!“ bedeutet: Langarmshirt plus Laufjacke: Der Hintergrund hierfür ist, dass wir die Wärme unterschätzen, die unser Körper beim Laufen produziert. Wenn Sie sich so anziehen, als wollten Sie nur spazieren gehen, werden Sie sich nach zwei Kilometern vorkommen wie in der Sauna.

Da das Wärmeempfinden sehr individuell ist, gibt es natürlich Ausnahmen von der Regel. Wenn Sie leicht frieren und häufig kalte Hände und Füße haben, müssen Sie sich eventuell etwas dicker einpacken. Nach ein paar Versuchen haben Sie jedoch den Dreh raus – versprochen!

Das Wetter niemals aus den Augen lassen

Es empfiehlt sich, bei der Wahl der Kleidung nicht nur auf die Temperatur, sondern auch auf das Wetter zu achten. Denn die Empfindung von ein und derselben Temperatur kann je nach Wetterlage stark variieren. Wer schon einmal bei einem Wolkenbruch durchgeweicht wurde, weiß, dass zehn Grad im strömenden Regen ein anderes Gefühl vermitteln als zehn Grad an einem windstillen Herbstabend.

Daher ist es ratsam, bei erwartetem Regen, Schnee oder stärkerem Wind lieber eine Schicht zu viel als zu wenig anzuziehen. Das verhindert, dass man im Ernstfall klatschnass und zitternd fünf Kilometer von zu Hause entfernt unter einer Brücke Zuflucht suchen muss. In diesem Fall ist es besser zu schwitzen als zu frieren.

Foto: © 21RUN 2023 / Barbara Kerkhof

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